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Statements

Texte


Ein Leben als Künstler zu führen, bedeutet weitgehend frei zu sein. Ich kann mir meine eigene
Phantasie geborene Welt selbst erschaffen. Es ist eine Suche nach der Ursprünglichkeit des Seins. In einem ernst-spielerischen Prozess entsteht mein Gesamtkunstwerk. Ich verarbeite verschiedenste  Eindrücke, die auf mein Leben einwirken. Diese Inspirationen können von der Natur,  Literatur, Musik, Tanz oder anderen Quellen kommen.  Alles wird von mir in einer flexiblen Art verarbeitet. Meine Collagen fertige ich zum Beispiel aus zerschnittenen, eigenen Grafiken. So entstehen, wenn ich die Teile anders zusammensetze, neue eigenwillige Farb- und Formstrukturen. Die, aus diesem schöpferischen Prozess gewonnenen Erkenntnisse, übertrage ich wechselseitig in meine Bilder und Druckgrafiken. Ich beschränke mich nicht ausschließlich auf Tafelbilder und Grafiken, sondern es  drängt mich ebenfalls zu raumerfassenden gestalterischen Dimensionen. Bei meinen Projekten suche ich gern den Dialog mit Künstlern aus anderen Kunstgattungen.  Dem Menschen möchte ich beim betrachten meiner Arbeiten genügend Raum für einen eigenen schöpferischen Denkprozess überlassen. So wie das Leben ständigen Veränderungen unterworfen ist, geschieht es auch mit der Kunst.


Veit Hofmann
2013

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Die indigenen Völker Brasiliens haben, wenn sie sich in Bildern ausdrücken wollen, keine Flächen zur Verfügung. Ich meine, bei ihnen gibt es weder Papier, noch Leinwand oder Wände zum bemalen. Das Bedürfnis, etwas zu gestalten, ist ihnen jedoch gleichermaßen eigen. So benutzen sie, was ihnen zur Verfügung steht. Zum Beispiel ihre eigenen Körper. Dieser faszinierende Malgrund setzt zwangsläufig ein räumliches Denken voraus. In einer unendlichen Vielfalt von Kombinationen werden Botschaften und Gefühle sehr eigen bildnerisch veranschaulicht. Es ist ein wunderbares Spiel mit frei schöpferischer Phantasie, Variationen, Farben und Formen. Schrift- und Bildsprache liegen hier noch ganz nahe beieinander. Ich empfinde es sehr reizvoll. Es regt mich an, mit meinen eigenen bildnerischen Mitteln anders umzugehen, als gewohnt. Aus der Ferne Ideen zu schöpfen inspiriert mich. Es erweitert meinen künstlerischen Horizont.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass in der frühen europäischen Vergangenheit ähnliche Kulturen existierten, die leider nur in Vergessenheit gerieten. Ich denke auch in uns selbst steckt noch etwas von dieser frühen Exotik, für die es sich lohnt, den Blick nach innen zu richten.
Die Romantiker haben uns den Weg dazu gewiesen.
So sagte Caspar David Friedrich:
„Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht.“


Veit Hofmann, 2013

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Unsere Familie ist über drei Generationen durch den Geist der Kunst miteinander verbunden. Das Bedürfnis nach schöpferischer Tätigkeit und geistiger Freiheit
ist uns immanent. Wir leisten uns die daraus folgenden materiellen Unsicherheiten. Da gibt es die sieben mageren und die sieben fetten Jahre. Als Familienverbund können wir uns wunderbar gegenseitig anregen und helfen. Meine Frau unterstützt mich ebenfalls in jeder Form. Unsere zwei Söhne sind nicht nur meine Kinder, sondern auch meine Künstlerfreunde. Als freier Künstler trägt man ein geheimes Wissen weiter, welches sich mit rationalen Verstand nicht erklären lässt. Die Künstler sehen die Welt mit anderen Augen,  gehen ihre eigenen Wege.  Der zeitliche Abstand schafft Klarheit. Die Zukunft wird entscheiden, ob unsere geistigen Kinder als Kunst Bestand haben. Vielleicht werden unsere vier Enkelkinder trotzt der äußeren Schwierigkeiten, die sie schon kennen, unsere schöne Familientradition weiterführen.

Veit Hofmann
Dresden, 05. 05. 2015
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